Von der (Ohn-)Macht der Frauen: Postbeamtinnen 1933-1945
In: Töchter-Fragen: NS-Frauen-Geschichte, S. 193-210
Die Autorin untersucht am Beispiel der weiblichen Beschäftigten bei der Post im Dritten Reich das Problem der Beteiligung von Frauen am nationalsozialistischen Staat, dessen Arbeitskräfte sie waren. Untersucht werden die arbeitsmarktpolitischen Strategien der Post sowie die Frage, aus welchen Frauen sich die nationalsozialistischen Postbeamtinnengruppen rekrutierten. Ferner enthält der Aufsatz Angaben zur Frauen-Erwerbsarbeit zwischen 1933 und 1945, Aussagen über die Anfälligkeit der middle-classes für den Faschismus, zu sozialen Unterschieden zwischen den bei der Post beschäftigten Frauen sowie die Diskussion der Frage nach dem Verhältnis von Frauen und Staat, Staat und Partei und der Frage nach der nationalsozialistischen Bürokratie und dem Anteil von Frauen daran. In ihrem Fazit konstatiert die Verfasserin, daß keinerlei Erkenntnisse über aktiven Widerstand von Postbeamtinnen vorliegen. Die 250 Beamtinnen des Gehobenen Dienstes unterlagen zwar männlichen Weisungen, doch konnten sie ihre gehobenen Positionen nicht erreichen, ohne sich als Nationalsozialistinnen und Rassistinnen einen gewissen Namen gemacht zu haben. (ICC)